Karfreitag

„Als es Morgen wurde, faßten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes gegen Jesus den Beschluß, ihn dem Tod zu überliefern. Sie ließen ihn gefesselt abführen und übergaben ihn dem Statthalter Pilatus. Da nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt war, kam Reue über ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück und sprach: „Ich habe gesündigt, da ich unschuldiges Blut verriet.“ Sie aber sagten: „Was geht das uns an? Sieh du zu!“ Da warf er die Silberlinge in den Tempel, zog sich zurück, ging hin und erhängte sich. (Mt 27,1-5)“

„Jesus aber stand vor dem Statthalter, und der Statthalter fragte ihn: „Bist du der König der Juden?“ Jesus sprach: „Du sagst es!“ Als er von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt wurde, erwiderte er nichts. Da sagte Pilatus zu ihm: „Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?“ Er aber antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Statthalter sich sehr verwunderte.

Zum Festtag war es Brauch, daß der Statthalter dem Volk einen Gefangenen freigab, einen, den sie wollten. Nun hatte man damals einen berüchtigten Gefangenen, der Barabbas hieß. Als sie nun beisammen waren, sagte Pilatus zu ihnen: „Wen soll ich nach eurem Willen euch freigeben, den Barabbas oder Jesus, der Messias genannt wird?“ Er wußte nämlich, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Während er auf dem Richterstuhl saß, schickte seine Frau zu ihm und ließ sagen: „Habe nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute seinetwegen viel im Traum gelitten!“

Die Hohenpriester und Ältesten indes beredeten das Volk, den Barabbas freizubitten, Jesus aber töten zu lassen. Da wandte sich der Statthalter an sie und sprach: „Wen von beiden soll ich nach eurem Willen euch freigeben?“ Sie riefen: „Den Barabbas!“ Pilatus sagte zu ihnen: „Was soll ich dann mit Jesus machen, der Messias genannt wird?“ Da riefen alle: „Er soll gekreuzigt werden!“ Als Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern der Lärm größer wurde, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor dem Volk und sprach: „Ich bin unschuldig am Blute dieses Gerechten. Seht ihr zu!“ Das ganze Volk aber rief als Antwort: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ Darauf gab er ihnen den Barabbas frei, Jesus aber ließ er geißeln und übergab ihn zur Kreuzigung.

Da brachten die Soldaten des Statthalters Jesus in das Prätorium und versammelten um ihn die ganze Kohorte. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Mantel um, flochten einen Kranz aus Dornen, setzten ihn auf sein Haupt und gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand; das Knie vor ihm beugend, verspotteten sie ihn und sprachen: „Heil dir, König der Juden!“ Sie spien ihn an, nahmen das Rohr und schlugen auf sein Haupt.(Mt 27,11-30).“

Jetzt sagt ihr bestimmt, das ist aber gemein. Barabbas, der wirklich Strafe verdient hat, wird freigelassen und Jesus, der nur Gutes tat, wird so böse behandelt. Ja, das ist wirklich gemein. Aber denkt daran, Jesus tat es aus Liebe zu uns… Und jetzt zu dir: Wie schnell verteidigst du dich, wenn du ungerecht beschuldigt wirst. Manchmal verteidigst du dich sogar, wenn du zu Recht beschuldigt wirst. Du findest immer irgendeine Ausrede für dein Verhalten. Ja, du möchtest immer gut vor deinen Mitmenschen dastehen. Ist es nicht so? Lerne in solchen Augenblicken einfach von Jesus. Du mußt nicht immer Recht haben. Nimm es hin, wenn man dich anklagt und denk dann immer an Jesus, der viel Schlimmeres erlitt. Denke immer an den Lohn, der denen zusteht, die an Jesus festhalten: das ewige Leben bei ihm. Davon kannst du später noch einiges lesen. Es wird dich ermutigen, Jesus auch im Leid nachzufolgen.

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Neues Testament veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar