Das verlorene Schaf
Jesus sagt: „Wer von euch, der hundert Schafe hat und eines davon verliert, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und hat er es gefunden, legt er es voll Freude auf seine Schultern, und kommt er nach Hause, ruft er Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich fand das Schaf, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird Freude sein im Himmel über einen einzigen Sünder, der sich bekehrt, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Umkehr nicht bedürfen. (Lk 15,4-7)“
Was sagt dir diese Bibelstelle?
Ich sehe darin Gottes Liebe zu jedes seiner Kinder. Jeder von uns ist schwach. In unserer Schwäche entfernen wir uns immer wieder von Gott. Wir gehen auf eigenen Wegen und lassen uns auf unsere eigenen Gedanken ein. Es fängt oft harmlos an. Wir haben z.B. Streit mit unserem Freund und meinen er versteht uns nicht. Dann bauen wir eine Mauer um uns herum auf. Hinter dieser Mauer ist es dunkel. Wir sehen nicht mehr die Schönheit der Blumen… Es wird immer dunkler. Wir werden freudlos. Alles erscheint uns schwer. In so einer Situation leiden nicht nur wir und unsere Mitmenschen. Auch Gott leidet darunter. Ja, so sieht er in uns das Schaf, das verloren geht. Gott gibt aber nicht auf. Er kommt uns immer wieder entgegen und versucht die Mauer nieder zu reißen. So kommt er auch in unsere Wüste = in unsere dunklen Gedanken und versucht uns immer wieder einen Lichtschein zu schenken. Jetzt müssen wir diesen Lichtschein nur ergreifen und annehmen. Ja, lass das Dunkel los, versöhne dich mit deinem Freund. Du wirst sehen, dass viele deiner Gedanken nur aus deiner Phantasie kamen. Versäume es auch nicht, dich bei deinem Freund für dein Fehlverhalten zu entschuldigen und es anschließend in den Beichtstuhl zu bringen. Denn der Beichtstuhl ist die Tür, hinter der diese Mauern endgültig beseitigt werden. Da wartet Jesus selber auf dich Ja, du hast richtig gehört, er wartet auf dich. Wie schade wäre es, wenn wir zu dieser Verabredung mit ihm zu spät kämen. Stell dir vor, du bist verabredet und man lässt dich warten… Das wollen wir doch Jesus ersparen, oder?
Nach dem Einsturz der Mauer ist es Jesus, der wieder ganz in dein Herz einziehen kann, weil er selbst die Dunkelheit beseitigt hat. Du wirst wieder fröhlicher und alles erscheint dir in einem neuen Licht, eben, weil Jesus die Dunkelheit beseitigt hat. Dieses Licht müssen wir nun festhalten. Bemühen wir uns in allen Situationen auf Jesus zu schauen und fragen wir Jesus immer: Jesus, was willst du, das ich tue. Jesus wird dir eine Antwort geben, wenn du ihm dein Herz öffnest.
Überlege einmal, wie oft Jesus schon in dein Herz gesprochen hat (in Form von guten Gedanken…). Eine Hilfe ist es, so etwas aufzuschreiben, damit du es nicht vergisst und Gott immer wieder dafür loben und preisen kannst. Denn alles Gute, das du vollbringst, kommt von Gott.
So ist in uns immer eine Baustelle. Vergessen wir nicht, Jesus die Baustelle zu übergeben, damit er der Bauherr sein kann.